01/2.11.
Wir legen ab. Nach einem kurzen Besuch an der Tankstelle - Dieseltanks füllen - Segeln wir los Richtung Mallorca. Die 107 Seemeilen bringen wir ohne grössere Probleme hinter uns. Carlo begreift sehr schnell und fragt Dinge die ich zuerst selber Nachschlagen muss. Ist also auch eine gute Ausbildung für mich wenn ich jemand neues mitnehme. Wir segeln um die Nordspitze von Mallorca "Coves del Cap". Der Wind blässt mit ca 25-30 kn und die Welle kommt sauber von hinten. Wir queren die Bucht von Badia de Pollenca. Carlos kennt diese Ecke bereits, er schlägt Alcudia zum Übernachten vor. Alcudia hat einen Hafen und in 2 Tagen soll wieder ein grosser Sturm aufkommen, da sind wir mit Vorteil im Hafen oder auf offener See. Beides ist sicher... Wir drehen ab und segeln Raumen Kurs. Das heisst der Wind kommt jetzt im rechten Winkel von Rechts. Der Wind ist nicht das Problem aber die ca 1.50 Meter hohen Wellen. Kaum sind wir hinter dem Cabo de Menorca sind die Wellen verschwunden - aber auch der Wind ist weg, da wir im Windschatten sind. Wir bergen die Segel und motoren gemütlich weiter. Auf höhe des Hafen ruft Carlos den Hafen an, bekommt aber leider keine Antwort. Wir lassen den Anker vor dem Sandstrand von Alcudia auf ca 5 Meter fallen. Nach einem Wettercheck beschliessen wir hier am Anker zu bleiben und Morgen mit dem Dingi in den Hafen zu fahren um zu nach einem Platz für den Sturm zu fragen.

3.11
Wir lassen das Dingi runter und fahren in den Hafen. Wir machen an der Tankstelle fest, da kommt schon ein Marinero. Carlos fragt ihn nach einem Platz für die Nacht. Wir bekommen den letzten Platz am Hauptsteg, der ist aber viel zu klein!!! Carlos erklärt ihm das wir nicht für das Dingi sondern für einen Katamaran einen Platz benötigen. Jetzt zeigt er uns an der Mohle einen Platz. Okay den nehmen wir. Allerdings passt unser Stromanschluss nicht dazu - wir müssen ein übergangsstück kaufen. Wir gehen zurück zur 2bfree ziehen das Dingi hoch. Machen die 2bfree fertig zum verschieben und besprechen das Manöver danach motoren wir in den Hafen an unseren Platz.
Um zwei Uhr setzt der Sturm ein. Wir sind froh das wir ihm Hafen sind.

4.11
Wir müssen bis 16:00 Uhr von diesem Platz weg sein um nicht nochmals eine Nacht zu bezahlen. Könnten auch nicht mehr bleiben, da der Platz bereits wieder weg ist. Um 10 verlassen wir den Hafen und segeln gemütlich aus der Badia d'Alcudia Richtung Sardinien. Wir haben, vor dem Eindunkeln, Ref 2 im Hauptsegel gesetzt, da in der Nacht mit Böen bis ca 30 Knoten von achtern zu Rechnen ist. In der Nacht kommt der Wind schräg von hinten links und wir surfen am Südende der Insel Menorca vorbei in die Nacht. Richtung südliches Sardinien.

 

5.11
Morgens um 4 lässt der Wind nach, wir machen aber immer noch 4 Kn. Dies bleibt auch bis ca 12:00 Uhr Mittags so. Danach frischt er wieder auf. Wir haben immer noch Ref 2 drinnen und segeln wiederum in die Nacht. Wind ca 15 Kn. SOG (heisst Soeed over Ground = Also die tatsächliche Geswindigkeit ü^ber Grund) ca 6 Kn. Wir steuern Richtung Nordende der Isola di San Pietro an.

6.11
Im Morgengrauen sehen wir die Insel San Pietro mit der nördlichen Insel Piana. Auf der Höhe von La Punta lassen wir die Segel runter und motoren zwischen den Inseln durch.
Wir haben uns entschlossen auf der Insel Isola di Sant'Antioco in den Hafen Calasetta zu übernachten. Die 5 sm legen wir in 1 Stunde zurück. In englisch rufen wir auf Kanal 74 den Marinero. Er erwartet uns vor dem Hafen. Wir folgen ihm in den Hafen. 10 Minuten später sind wir sauber vertaut. Ich gehe ins Office und melde uns an.
Schöner Hafen und schöne kleine Stadt. Allerdings nur während des Sommers. Zum übernachten ist dass aber das Richtige.

7.11
Scirocco heisst der Wind der uns nach Tunesien bringen soll. Dieser sollte gegen abend einsetzen. Wir legen um 11 Uhr ab und segeln Richtung Süden. Am südlichen Ende der Insel Isola di Sant'Antioco setzt der Scirocco ein. Wir drehen in den Wind und binden das 2 Ref ein da es in der Nacht Windböen von 35 Kn geben soll. Wir segeln mit dem Wind von hinten Richtung Tunesien. Scirocco ist ein Wüsten Wind der uns in den nächsten 2 Tagen und Nächten nach Monastir treiben soll.

 

8.11
Wir kommen gut voran. Der Wind bläst konstant mit 25 bis 35 Knoten. Wir surfen auf 1.5 - 2 Meter hohen Wellen. Alles kein Problem. Im Gross ist Ref 2 und im Fock Ref 1. Wir lösen uns alle 3 Stunden ab. Für die Überwachung von James, dem Autopiloten.

 

9.11
Morgens um 06:00 lässt der Wind nach. Unter Motor queren wir eine Verkehrstrennungsgebiet im Norden von Tunis. Danach setzen wir wieder die Segel 8kn Wind reicht uns. Wir segeln am Cap Bon vorbei. Nach Sonnenuntergang sind wir am CAP Kelibia vorbei. Vor uns liegen noch 70 sm.

 

10.11

Damit wir nicht in der Nacht in Monastir ankommen bremsen wir ein wenig und segeln nur mit dem Fock Richtung Monastir. Den Hafen von Monastir erreichen wir gegen Mittag. Nach Kontaktaufnahme via Funk stehen 4 Marineros bereit, um uns zu begrüssen und beim Festmachen zu helfen.

11.11

 

Heute haben wir uns im Hafenbüro angemeldet, bei der Polizei und beim Zoll waren wir auch. Der Zoll war auch auf dem Schiff. Alles okay.

Der Einsatz der Marineros und der Hafen insgesamt erhält von Carlos und von mir einen Daumen hoch.