Wir legten am 18.08,2018 um 0700 in Gijon ab und wollten den Rest der Biscaya so schnell wie möglich hinter uns bringen. Wir motorten  aus dem Hafen mit 2 Motoren. Als wir 200 Meter vom Hafen entfernt waren, rief uns Michael unser Brokker an und fragte wie es uns und unserem Motor ginge. Ich erklärte im dass nach der Reparatur, also jetzt, alles ok sei. Kaum aufge-legt ertönte es.... Es war wieder da - das ohrenbetäubende Pfeifen.
Jetzt hat mir unsere Mechaniker gezeigt was in diesem Fall zu tun ist. Sofort gemacht 5 Minuten später lief der Motor wieder.

Das unten ist Wasser das oben Diesel. Bis jetzt wurden ca 1,5 - 2 Liter Wasser aus dem Diesel-System entfernt. Woher das Wasser kommt wissen nur die Yanmar/Lagoon Götter. Ich gehe davon aus das der Tankdeckel nach dem Tanken offen blieb und vergessen wurde.

Als wir ca 1 SM ausserhalb des Hafens waren, zogen wir den Spi hoch. Mit 8-10kn Wind machten wir 6-7kn fahrt. Gegen Mittag wurde der Wind
stärker, frischte 15 Kn auf und wir machten 8-9,6 kn fahrt (max Speed 9,6). Wellen kamen von hinten, der Wind trieb uns schnell voran, so
macht ein Katamaran Segeln Spass.

In der ersten Nacht vom 18 auf den 19.08.2018 fuhren wir durch, um die Ecke von Spaniens Nord-Westen. Um dann am im Nord-Westen in einer
sicheren Bucht zu Ankern. Wir mussten 3x die Position wechseln bis dar Anker hielt. Im hohen Seegrass hält unser Delta-Anker nicht.
Später gabs dann was zu essen und dann gingen wir müde aber glücklich ins Bett.

Am nächsten Morgen 20.08.2018 war dies der Blick aus dem Fenster, wo waren wir gelandet? In Schweden? Bei Michel aus Löneberga?
Hä ... super gut geschlafen und kurz nach Schweden gesegelt.... Nö wir waren noch in Spanien in Camarinsa. Es ist absolut cool wenn  man am Abend, wenns dunkel ist, in einen Hafen oder Bucht einfährt und erst am nächsten Morgen bei Tageslicht sieht wie es da wirklich  aussieht....

Nach dem Frühstück, Ankerauf und die Reise Richtung süden fortsetzen. Ausserhalb der Bucht setzten wir den Spi. Aber nach 45 Minuten
musste der Spi runter, der Wind wurde stärker. Ich hatte bereits extrem mühe den Berge-schlauch herunter zu ziehen. Wir setzten nur noch  das Fock - bei diesem Wind reicht dies völlig aus. Bis ca 3 Uhr lief alles gut, dann hat jemand den Wind abgestellt. Wir mussten Motoren - weiter vom Land entfernt sahen wir Wellen die vom Wind verursacht wurden. Also motorten wir in diese Richtung, immer noch  Richtung Süden aber auch ein wenig nach Westen.

Um 15:35 konnten wir den Spi wieder setzen und segelten, bis die Sonne untergegangen, ist mit dem Spi. Wir haben den Spi noch nie  im dunkeln geborgen. Wollte ich auch nicht, somit wurde er mit den letzten Sonnenstrahlen (21:35) geborgen. Wir rollten das Fock wieder aus.
Am Morgen konnten wir bis um 21.08.2018 um 04:30 mit dem Fock segeln, dann war ende. Kein Wind. Also Motor an. Nachmittags um drei kam  er zurück, vermutlich musste der Wind nur neue Luft holen ;-) Wir setzten Grosssegel und Fock und nutzen die 10kn Wind um Strecke
zu machen. Dann war wieder ende Wind. Der Motor musste wieder ran.

Am 22.08.2018 um 00:00 war die Sicht wegen Nebel ca 5 Meter.... Ich machte langsame Fahrt voraus und hatte die Fernbedienung des Autopiloten (James) um den Hals, falls da was aus dem Nebel erschienen wäre, hätte ich nur drücken müssen um den Kurs zu ändern.
Wir haben AIS (Automatisches Schiffsidentifizierungs System) aber keinen Radar. AIS ist noch nicht auf allen Booten Vorschrift. Da sah ich im AIS einen anderen Segler der sehr flot unterwegs war 6,2 kn. Sie hiess "Mara 3" - Wenn die so schnell unterwegs ist, haben die  sicher Radar (Schiff heisst Mara 3 - da gabs eine Mara 2 und eine Mara 1 - versenkt - vertrauenswürdig ???).
Ich hing mich ans Funkgerät:
"Sailingyacht Mara3 - Mara3 - Mara3.  This ist Sailyacht  2bfree - 2bfree - 2bfree  over"

Es wurde geantwortet:  "2bfree this is Mara 3 - over"

Reden darf man auf dem Not-Kanal nicht also: "Please change the canal to 1 5 - over"
Er (Ja - Mara 3 war ein ER) antwortete: "Go Down"

Ich: "Mara 3 this is 2bfree - Good Morning sir - I have no Radar I have only AIS can I navigate in your back? Over"

Er: "No Problem, doing that - at the moment are all ships on both screens - radar and AIS. Over"

Ich: "Ok thank you so much - I navigate to your position. Have a good day Over".

Er motorte zur Zeit auf meiner Höhe aber ca 1 sm von mir entfernt, also musste ich beide Motorenleistungen haben, um zu seiner Position zu wechseln. Somit startet ich noch unseren "Schitzo" Motor. Mit 2500 Umdrehungen pro Minute, schoss ich in seine Richtung, das Boot machte eine Fahrt durch Wasser von ca 8 kn. Und dann war ES wieder da....  Schitzo Motor aus. Mit nur einem Motor fuhr das Boot nur noch 6 sm.  Zange (liegt immer bereit) halbierte PET-Flasche (liegt auch immer bereit) und ab in den Motorraum. Hahn unter dem Wasser/Dieselfilter
mit der Zange geöffnet, PET drunter gehalten und dann einige male kräftig gepumpt bis nur noch Diesel austritt. Hahn zu, Motorraum zu, zurück zum Steuerstand. Motor starten und Verfolgung aufnehmen. Als ich in seinem Heckwasser war ca 1/4 sm Abstand ging es mir besser.

Um 06:00 war der Nebel dann verschwunden. Ich habe mich bei Mara 3 bedankt und ging vom Gas.

Beim Frühstück haben wir uns dann überlegt wo wir die nächste Nacht verbringen wollen. Nächste grössere Rückzugsmöglichkeit auf unserem Weg ins Mittelmeer, ist Calais oder Lisabon. Beides liegt unmittelbar nebeneinander, aber Calais liegt uns näher. Mangels Wind motorten
wir Richtung Calais, wo wir um Morgen 23.08.2018 um 01:30 eintrafen und vor der Stadt den Anker fallen liessen.

Auch in dieser Stadt hat es sich bereits herumgesprochen das der der mit einem Motor rückwärts in die Box fährt, in Cascais weilt. Sofort wurde ein Fest organisiert. Jeden Abend Lifemusic und wir ca 300 Meter von der Bühne weg ;-)